Wir hetzen von To-do zu To-do, von Termin zu Termin, und vergessen dabei oft das Offensichtliche: Wie viel wir eigentlich schon geschafft haben. Wann hast du dich das letzte Mal wirklich gefeiert? Dich hingesetzt, durchgeatmet und gedacht: „Wow, ich bin echt weit gekommen.“
Genau darüber hat Olesja gesprochen – über das Innehalten, das Feiern und das Romantisieren des Alltags. Denn wer sagt eigentlich, dass Erfolg immer laut, groß und anstrengend sein muss?
Es passiert viel zu selten – obwohl wir es ständig hören: unsere Erfolge feiern. Innehalten. Sich selbst auf die Schulter klopfen und mal wirklich anerkennen, wie weit man gekommen ist. Wir sind so oft im Tun, im Planen, im Abarbeiten, dass wir gar nicht merken, was wir alles leisten. Vor allem, wenn man viel Verantwortung trägt und der Kalender ohnehin schon überquillt, ist man am Ende des Tages einfach nur froh, alles geschafft zu haben – und denkt mit halbem Fuß schon an morgen.
Aber genau dann passiert es: Wir verlieren den Blick für das, was wir eigentlich gut gemacht haben. Für das, was funktioniert. Für das, worauf wir stolz sein könnten. Dabei ist es so wichtig, diese Momente bewusst zu feiern. Sich kleine Ziele zu setzen – und sie auch wirklich zu würdigen, wenn man sie erreicht hat. Selbst dann, wenn man insgeheim wusste, dass man es schaffen wird. Es geht gar nicht darum, große Erfolge zu inszenieren, sondern darum, sich immer wieder selbst abzuholen und zu sagen: „Hey, ich hab das gut gemacht.“
Ich finde es schön, wenn man dafür Rituale schafft. Kleine Momente, in denen man bewusst innehält. In einer Serie auf Netflix – Selling Sunset – hatten sie im Büro eine Glocke, die jemand läuten darf, sobald ein Haus verkauft wurde. Alle haben sich dann gefreut, applaudiert, kurz innegehalten. Das fand ich so schön, weil es das ganze Team mitgezogen hat. So etwas schafft Energie, Gemeinschaft, Freude. Ich glaube, das ist es, was wir im Alltag oft vergessen: dass Erfolg auch gefeiert werden darf – laut, sichtbar und gemeinsam.
Solche Rituale kann man genauso gut in den Arbeitsalltag einbauen, egal ob im Team oder für sich selbst. Es geht darum, eine Atmosphäre zu schaffen, in der Leistung gesehen wird, in der Positivität spürbar ist. Und ja, ich würde das tatsächlich unter das Wort „Romantisieren“ einordnen. Ich finde, man darf die Arbeit, den Alltag, das Leben ruhig ein bisschen romantisieren. Nicht, um es schöner zu reden, sondern um es schöner zu fühlen.
Das beginnt bei den kleinen Dingen: sich den Kaffee nicht einfach in irgendeine Tasse gießen, sondern in die schönste. Nicht im Vorbeigehen trinken, sondern bewusst, vielleicht auf der Terrasse mit dem Blick nach OBEN. Das klingt banal, aber genau das macht den Unterschied. Es verändert die Energie. Es macht den Moment wertvoll.
Wenn man solche Routinen schafft – egal ob im Team, in der Familie oder nur für sich selbst – dann entsteht daraus etwas Nachhaltiges. Etwas, das bleibt. Diese kleinen Rituale, dieses bewusste Innehalten, sie sind wie kleine Wellen, die dich immer wieder daran erinnern, wie weit du gekommen bist. Und ich bin überzeugt, dass genau diese positive Energie dich am Ende weiterbringt als jeder neue Plan, jede To-do-Liste, jeder Druck, immer mehr zu leisten.
Denn am Ende geht’s nicht darum, ständig nach dem Nächsten zu rennen, sondern auch mal kurz stehenzubleiben und zu sagen: „Wow, ich bin schon ganz schön weit gekommen.“





