Ablehnung – und jetzt?

Ablehnung – und jetzt?

Fall in love – with myself Du liest Ablehnung – und jetzt? 3 Minuten

Wie gehst du damit um, wenn jemand „Nein“ zu dir sagt?
Wenn eine Bewerbung abgelehnt wird?
Wenn dein Vorschlag im Meeting keinen Anklang findet?
Oder wenn dir jemand das Gefühl gibt, dich nicht zu sehen oder zu hören?

Ablehnung fühlt sich oft an wie ein kleiner Stich.
Manchmal kratzt sie am Selbstwert, manchmal triggert sie alte Erfahrungen, manchmal wirft sie uns für Stunden oder Tage aus der Bahn.
Und doch – wie wir mit diesem „Nein“ umgehen, entscheidet, ob es uns lähmt oder uns weiterbringt.

Olesja, wie gehst du mit Ablehnung um?

Das ist wirklich eine spannende Frage – und ehrlich gesagt habe ich mir bisher gar nicht so bewusst Gedanken darüber gemacht. Vielleicht auch deshalb, weil ich in meinem Leben nicht so oft direkt mit Ablehnung konfrontiert werde. Natürlich gibt es Momente, in denen Dinge nicht so laufen, wie ich es mir wünsche: Ein Nein auf eine Anfrage, ein Projekt, das nicht zustande kommt, ein Vorschlag, der abgelehnt wird, oder Situationen, in denen ich mich nicht gesehen oder gehört fühle. Aber ich habe mir angewöhnt, das nicht als Angriff auf mich persönlich zu werten.

Wenn etwas nicht klappt, sehe ich das eher als Zeichen: Es sollte vielleicht einfach nicht sein. Entweder war es nicht der richtige Zeitpunkt, oder es war schlichtweg nicht für mich bestimmt. Statt mich lange in diesen Gedanken aufzuhalten, schalte ich relativ schnell um und konzentriere mich darauf, wie es jetzt weitergehen kann.

Ich bin von Natur aus sehr lösungsorientiert. Ich bade nicht in Negativität, ich versinke nicht in Selbstmitleid, sondern frage mich: Was kann ich aus dieser Situation mitnehmen? Oder welcher nächste Schritt macht jetzt Sinn? Ich glaube fest daran, dass alles im Leben einen Sinn hat – auch wenn wir ihn nicht immer sofort erkennen. Manchmal versteht man erst Monate oder Jahre später, warum eine bestimmte Tür sich damals nicht geöffnet hat.

Und genau dieses Vertrauen macht es für mich so viel leichter. Ich verschwende keine Energie darauf, gegen ein Nein anzukämpfen, sondern nehme es als Teil des Weges an. Wenn man verinnerlicht, dass nicht jede Gelegenheit für einen selbst gedacht ist, dann verliert Ablehnung viel von ihrem Schmerz. Sie wird fast zu einem Wegweiser, der dir sagt: Hier geht’s nicht weiter – probier’ eine andere Richtung.

Es lebt sich so viel leichter, wenn man nicht krampfhaft an dem festhält, was nicht sein soll, sondern sich erlaubt, loszulassen und offen für das zu bleiben, was stattdessen kommt.

Warum Journaling dabei helfen kann

Ablehnung tut weh – auch wenn wir versuchen, sie rational einzuordnen. Oft sind es Gefühle wie Enttäuschung, Frust oder Selbstzweifel, die leise nachhallen. Genau hier kann Journaling ein hilfreiches Werkzeug sein.

Wenn du dir nach einer Absage oder einem Nein ein paar Minuten Zeit nimmst, deine Gedanken aufzuschreiben, passiert etwas Spannendes:
Du sortierst, was wirklich Fakt ist – und was nur deine Interpretation oder Emotion in dem Moment war.

Du kannst dich fragen:

Wofür war dieses Nein vielleicht gut?

Was nehme ich als Erkenntnis mit?

Welchen nächsten Schritt möchte ich jetzt gehen?

Schreiben macht sichtbar, dass ein „Nein“ nicht das Ende ist, sondern oft der Anfang von etwas Neuem.

Denn auf Papier lernst du, Ablehnung nicht als persönliche Niederlage zu sehen, sondern als Teil deiner Geschichte – und als Chance, dich neu auszurichten.