Du musst scheitern! Aber wieso?
Vielleicht ist ein menschliches Bedürfnis alles kontrollieren und planen zu wollen, aber manchmal funktioniert das einfach nicht und das ist auch gut so! Denn wenn du schon nicht die innerliche Veranlagung hast neue Dinge auszuprobieren, muss das Scheitern an Träumen oder Vorstellungen dich daran erinnern, dass es immer noch einen anderen Weg gibt, das bestimmte Ziel oder ein komplett anderes zu erreichen. Wenn dir der Mut zum ersten Schritt fehlt, weil dich das Scheitern bereits im Vorhinein abschreckt, dann frage dich: Was ist das Schlimmste das passieren kann? Und wenn die Antwort lautet, dass man eben etwas anderes suchen muss, dann lautet die Antwort auf die Frage, ob du dich trauen sollst, immer JA. Was genau ist eigentlich scheitern?
Man unterscheidet zwischen Fehlern (Abweichung von einer Norm, die irgendwer mal festgelegt hat) Misserfolg (Anhäufung von Fehlern + negative Bewertung dieser) und letztendlich das Scheitern, was ein finaler Misserfolg ohne Rückweg bedeutet. Da sich Scheitern so endgültig anfühlt, verknüpfen wir es als persönliches Erlebnis. Es geht uns nahe und verändert unseren Selbstwert. Scheitern ist ein sehr subjektives Gefühl, denn abhängig von der Situation, können Personen diese anders bewerten. Wenn ein professioneller Läufer eine schlechte Zeit bei Marathon läuft, bedeutet dies für ihn ein Misserfolg. Im Gegensatz dazu kann es für eine Person, die einen Marathon durchhält ohne direkt umzufallen, als persönlichen Erfolg wahrnehmen. Es sind die Erwartungen an uns und die negative Konnotation von der Gesellschaft, weshalb wir Fehler als etwas schlechtes annehmen, weil man in bestimmten Kontexten bspw. der Schule für Fehler bestraft wird. Beim Scheitern kommen mehrere Aspekte zusammen, die nicht funktionieren. Beispielsweise das Timing oder die Kommunikation, weshalb das Scheitern auch von externen Faktoren abhängig ist, die wir nicht beeinflussen können. Und manchmal ist das auch wichtig! Wenn wir uns auf eine Sache sehr verbissen haben, erkennen wir gar nicht die 10 anderen Möglichkeiten, die vielleicht noch viel besser zu uns passen. Wie wir mit Scheitern umgehen liegt an unserer Persönlichkeitsstruktur. Es liegt ganz bei uns, wie wir unsere Emotionen gegenüber dem Scheitern regulieren. Und was genau können wir tun?
- Versuche dich abzugrenzen und es nicht persönlich zu nehmen
- Lass ein wenig Zeit vergehen um Abstand zu gewinnen um klarer & besser denken zu können
- Versuche objektiv darüber nachzudenken oder dich zu fragen, was eine*n Freund*in dir in dieser Situation raten würde
- Betrachte den Kontext -> externe Einflüsse aber auch dein Inneres (inwiefern liegt es an mir?)
- Höre auf deine Gefühle -> was macht das mit mir? Und: was kann ich daraus mitnehmen?
- Nicht in den Gedanken verfallen, dass es Zeitverschwendung war, denn wenn du die Zeit reflektierst, nimmst du sehr viel mit in deine Zukunft & kannst darauf lernen