Vielleicht hast du den Satz schon mal irgendwo gelesen. Wenn man ein bisschen länger drüber nachdenkt, trifft er mitten ins Herz.
Denn wenn wir ehrlich sind: Viele von uns laufen heute noch mit kleinen offenen Baustellen aus der Kindheit herum. Vielleicht hattest du Eltern, die immer gestresst waren. Oder Erwachsene um dich herum, die eher gesagt haben: „Sei nicht so empfindlich“ statt „Ich verstehe dich.“
Vielleicht warst du das Kind, das sich mehr Rückendeckung gewünscht hätte – oder jemanden, der einfach mal stolz auf dich ist, ohne „aber“.
Und jetzt bist du erwachsen.
Also… was machst du damit?
Erwachsen sein heißt nicht, alles im Griff zu haben.
Erwachsen sein heißt nicht, dass du plötzlich immer pünktlich deine Steuererklärung machst, jeden Tag Gemüse isst und nie einen schlechten Tag hast.
Es heißt, dass du Verantwortung übernimmst – für dich.
Und manchmal heißt es, dass du dir selbst gibst, was dir damals gefehlt hat.
Wo du heute anders handeln kannst
Das Kind in dir braucht Pausen
Früher hast du vielleicht Hausaufgaben gemacht, direkt danach Musikschule und dann noch schnell die Spülmaschine ausgeräumt, weil „man macht erst alles fertig“.
Heute hetzt du von Meeting zu Meeting, weil „man kann ja nicht einfach mal nix machen“. Aber genau das darfst du: Pausen sind kein Luxus. Sie sind Überlebenstraining.
Sag dir selbst, was du damals hören wolltest
Vielleicht hast du als Kind nie ein „Gut gemacht“ gehört, weil es einfach „normal“ war, gute Noten zu bringen. Heute beendest du einen schwierigen Arbeitstag – und scrollst nur noch durchs Handy. Halt mal kurz inne. Erkenne dich selbst an. Sag dir: „Das war heute echt stark von mir.“
Das klingt albern – aber dein inneres Kind hört mit.
Setz Grenzen – auch für dich selbst
Als Kind hast du vielleicht gelernt, „lieb“ zu sein, um Ärger zu vermeiden.
Heute sagst du ja zu allem: zu Projekten, Verabredungen, Erwartungen.
Der Erwachsene, den du gebraucht hättest, sagt: „Ich kann heute nicht.“ – und steht trotzdem noch hoch in deiner eigenen Achtung.
Warum das wichtig ist…
Es geht nicht darum, die Vergangenheit schönzureden oder zu reparieren.
Es geht darum, nicht denselben Mangel einfach weiterzutragen.
Wenn du heute der Erwachsene bist, der zuhört, unterstützt, schützt – dann bist du das nicht nur für andere. Sondern vor allem für dich selbst.
Ein kleiner Tipp
Wenn du tiefer einsteigen willst, ist das Familienbuch „welcome home“ perfekt dafür geeignet. Darin kannst du deine Familienwerte reflektieren – und auch entdecken, was deine Eltern in ihrer Kindheit erlebt haben. Du erkundest deine Wurzeln, um aus ihnen zu lernen, Zusammenhänge zu verstehen und dich daraus zu stärken.
Manchmal ist genau das der erste Schritt: Bewusst sehen, was dich stärkt – und dann mutig genug sein, mehr davon in dein Leben zu holen.